Zypern weist Vorwurf der Geldwäsche zurück

Der zyprische Finanzminister Vassos Shiarly hat den Vorwurf, sein Land dulde Geldwäsche, entschieden zurückgewiesen.

Nikosia (dts Nachrichtenagentur) - Diese Beschuldigungen seien "gelinde gesagt unfair", sagte Shiarly in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Der Minister verwies auf Prüfungen durch Moneyval, das Anti-Geldwäsche-Komitee des Europarats, bei denen Zypern "jedes Mal sehr gut abgeschnitten" habe. Zypern habe auch Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom vergangenen Oktober zügig umgesetzt, "um jeden Zweifel auszuräumen", sagte Shiarly.

Er verstehe "die Empfindlichkeiten in anderen europäischen Ländern", erwarte aber auch, dass die Untersuchungsergebnisse von Institutionen von Moneyval und des IWF akzeptiert würden Zypern verhandelt mit der Troika bereits seit Mitte vergangenen Jahres über ein Rettungspaket. Im Gespräch sind 17,5 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Banken, die Refinanzierung fälliger Schulden und den Ausgleich des Haushaltsdefizits. Vor allem deutsche Politiker verlangen aber von Zypern mehr Entschlossenheit im Kampf gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung Für die schwere Finanzkrise Zyperns macht Shiarly vor allem den Schuldenschnitt im benachbarten Griechenland verantwortlich, der den zyprischen Banken Verluste von 4,5 Milliarden Euro verursachte.

"Der Schuldenschnitt war eine Katastrophe für Zypern", sagte Shiarly dem Blatt, "er hat uns ein Viertel unseres Bruttoinlandsprodukts gekostet und unsere Wirtschaft zerstört". Zypern habe mit der Zustimmung zum Schuldenschnitt im Oktober 2011 Solidarität mit einem anderen EU-Staat gezeigt und hoffe deshalb "auf eine ähnliche Solidarität, was bis jetzt aber nicht der Fall war." Die Idee, Einlagen heranzuziehen, um die zyprischen Banken zu rekapitalisieren, bezeichnete Shiarly als "völlig inakzeptabel".

Mit solchen Vorschlägen versuchten "wieder einige, sich einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Finanzplatz Zypern zu verschaffen", sagte der Minister der Zeitung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.02.2013

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