Zypern-Krise: Eurogruppe will schnell über neuen Rettungsplan verhandeln

Die Finanzminister der Euroländer drängen Zypern bei der Lösung der Schuldenkrise zur Eile.

Nikosia (dts Nachrichtenagentur) - "Die Eurogruppe steht bereit, um mit den zyprischen Behörden über einen neuen Entwurfsvorschlag zu beraten. Sie erwartet, dass sie diesen so schnell wie möglich vorlegen", hieß es in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung der Eurogruppe, die zuvor eine Telefonkonferenz abgehalten hatte. Zypern hatte am Donnerstag einen neuen Rettungsplan vorgestellt, der unter anderem Kapitalverkehrskontrollen vorsieht: Um einen massenhaften Geldabfluss ins Ausland zu verhindern, soll der Zahlungsverkehr vorübergehend eingeschränkt werden.

Zudem plant Zypern die Einrichtung eines Solidaritätsfonds. Dieser soll unter anderem mit Geld aus den Rentenkassen und der Kirche sowie mit den Goldreserven der zyprischen Zentralbank gespeist werden. Nach Angaben von Zyperns Finanzminister Michalis Sarris, der sich derzeit zu Gesprächen in Moskau aufhält, erwägt auch Russland eine Beteiligung an dem Fonds.

Dieser soll laut zyprischen Medienberichten Anleihen oder Hybridanleihen ausgeben. Insgesamt könne der Fonds über Mittel von mehr als fünf Milliarden Euro verfügen. Die Verabschiedung des neuen Rettungsplans durch das zyprische Parlament war ursprünglich für Donnerstagabend vorgesehen, wurde allerdings auf den morgigen Freitag verschoben.

Zypern muss 5,8 Milliarden Euro aufbringen, um Hilfen von der EU und des Internationalen Währungsfonds in Höhe von zehn Milliarden Euro zu erhalten. Ursprünglich sollten die 5,8 Milliarden Euro über eine Zwangsabgabe auf Sparguthaben eingenommen werden, das zyprische Parlament lehnte dies nach massiven Protesten der Bevölkerung allerdings ab.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.03.2013

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