Zypern-Krise: Nikosia verhandelt mit Troika über Paketlösung

Die zyprische Regierung verhandelt mit der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) über eine neue Paketlösung zur Rettung des Landes.

Nikosia (dts Nachrichtenagentur) - Einerseits will man in Nikosia die Laiki Bank, das zweitgrößte Geldhaus des Landes, abwickeln. Dabei soll ein erheblicher Teil der Kontoguthaben und sonstigen Verbindlichkeiten der Bank in Eigenkapital umgewandelt werden. Andererseits soll bei den übrigen Banken eine modifizierte Abgabe auf Sparkonten erhoben werden, erfuhr die "Welt" aus Verhandlungskreisen.

Die Euro-Länder und der IWF haben Zypern Hilfen von zehn Milliarden Euro zugesagt, verlangen von dem Inselstaat aber einen eigenen Beitrag in Höhe von 5,8 Milliarden Euro. Der Ursprungsplan, diese Summe über eine Zwangsabgabe auf alle Bankguthaben zu finanzieren, war im zyprischen Parlament gescheitert. Zuletzt zeigten sich Politiker auf der Insel jedoch wieder offen für eine derartige Abgabe, solange Einlagen unter 100.000 Euro von dieser verschont werden.

Zypern bleibt nicht viel Zeit für ein neues Rettungskonzept: Die EZB hat damit gedroht, zyprischen Banken wichtige Notkredite zu streichen, wenn bis Montag kein Hilfsprogramm vorliegt. Zumindest die Laiki Bank und die Bank of Cyprus sind dem Vernehmen nach existenziell von den Notenbankdarlehen abhängig.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.03.2013

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