Zyprischer Arbeitsminister warnt vor tiefer Rezession und steigender Arbeitslosigkeit

Der zyprische Arbeitsminister Harris Georgiades hat vor dem Hintergrund der Krise in Zypern vor einer tiefen Rezession und steigender Arbeitslosigkeit gewarnt.

Nikosia (dts Nachrichtenagentur) - Georgiades sagte der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe): "Wir werden durch eine sehr schwierige Zeit gehen. Dieser einmalige Akt der Korrektur des Bankensystems wird die produktiven Sektoren der Wirtschaft in große Schwierigkeiten bringen. Wir erwarten tiefe Rezession und steigende Arbeitslosigkeit."

Georgiades, der auch gleichzeitig stellvertretender Finanzminister des Landes ist, sieht in den Eurogruppen-Beschlüssen eine "schwere und schmerzhafte Entscheidung". Georgiades: "Wir werden von der Eurogruppe gebeten, alle Ungleichgewichte der Wirtschaft Zyperns auf einmal zu korrigieren. Das schafft Probleme für die Bürger Zyperns und die Unternehmen".

Georgiades kritisierte die Vorgehensweise der Eurogruppe: "Was ich sagen muss, ist, dass auch die Eurogruppe Fehler gemacht hat: Entscheidungen wurden getroffen und dann geändert. Und die Botschaften, die wir erhielten, waren oft widersprüchlich." Die Euro-Gruppe hatte sich in der Nacht auf Montag auf ein Rettungspaket in Höhe von zehn Milliarden Euro für Zypern verständigt.

Im Gegenzug erklärte sich die zyprische Regierung bereit, den Bankensektor in der Insel-Republik radikal zu schrumpfen. Bankkunden mit einem Guthaben oberhalb von 100.000 Euro sollen einen erheblichen Teil ihres Vermögens verlieren. Wie hoch der Verlust genau ausfällt, ist noch unklar.

Die Situation der zyprischen Finanzindustrie soll sich derweil ab Dienstag wieder normalisieren. Nachdem die Banken des Landes seit dem 16. März geschlossen waren, sollen zunächst die kleineren Geldhäuser wieder geöffnet werden. Die beiden größten, die Bank of Cyprus und die Laiki Bank, sollen ihren Geschäftsbetrieb ab Donnerstag wieder aufnehmen. Als Teil des EU-Rettungspakets sollen sie zudem komplett umgebaut werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.03.2013

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